Chile mit Kleinkind

Immer öfter werde ich gerade in jüngster Zeit mit der Frage konfrontiert: Können wir unser Baby auf unsere Chilereise mitnehmen? Meist sind es sehr pflichtbewusste Eltern, die ihr Kind eben nicht für die Dauer der Reise bei den Großeltern oder anderen Verwandten zurücklassen wollen und sich der Erschwernisse einer solchen Reise durchaus bewusst sind, die diese Frage stellen. Der Flug hierher sollte dabei nicht das Hindernis sein. Kleinkinder an Bord des Flugzeuges sind heute keine Seltenheit mehr. Die Eltern bekommen in der Regel im Flugzeug die Plätze in der vorderen, fußfreien Reihe, und das Bordpersonal der großen Fluggesellschaften ist für derartige Situatiuonen geschult. Die Fragen, die zu klären sind, betreffen meist den Aufenthalt in Chile selbst. Es sind die Fragen wie: Bekomme ich Windeln und Kindernahrung hier? Wie sind die Busse für die oft weiten Fahrten innerhalb des Landes ausgestattet? Welche Ausflüge kann ich mit dem Kind unternehmen und welche sind dafür weniger geeignet? Wie sieht es mit den Restaurants und Unterkünften aus? Ich will einmal versuchen, diese Fragen der Reihe nach zu beantworten.

Bekomme ich Windeln und Kindernahrung hier?

Papierwindeln und auch Babynahrung wird man in allen größeren Supermärkten und Apotheken bekommen, nicht jedoch in den kleinen Lebensmittelläden im ländlichen Gebiet. Hier durch den Kauf eines angemessenen Vorrates Abhilfe zu schaffen, sollte aber ebenfalls kein Problem darstellen. Die Preise dafür entsprechen etwa denen in Europa. Sich also den Rucksack oder Koffer damit schon vor dem Abflug vollzustopfen, lohnt sicher nicht.

Wie sind die Busse für die oft weiten Fahrten innerhalb des Landes ausgestattet?

Die Busse sind hier in verschiedene Kategorien eingeteilt. Clásico, Ejecutivo, Semi Cama, Cama  und Premium. Vor allem die drei zuletzt genannten bieten reichlich Komfort und mehr Beinfreiheit als beispielsweise die Businessclass im Flugzeug. Auch was die Fahrsicherheit betrifft haben die Betreiber der grossen Überlandbusunternehmen wie Turbus, Pulman oder Cruce de Lagos einen sehr guten Ruf. Im Gegensatz dazu stehen allerdings die vielen Kleinbusse für den Nahverkehr. Deren Fahrweise ist in der Tat nicht gerade Vertrauen erweckend. Unfälle mit diesen Bussen kommen relativ häufig vor. Die Fahrer bekommen nach der Anzahl der beförderten Fahrgäste bezahlt. Manche Strecken vor allem im innerstädtischen Netz werden fast im Minutentakt bedient. Der Fahrer, der als erster die nächste Haltestelle erreicht, kann natürlich mit mehr Fahrgästen rechnen, als der nachfolgende. So kommt es, dass sich diese Micros, wie diese Kleinbusse hier genannt werden, manchmal regelrechte Straßenrennen liefern. Zudem sind sie oft bis zum Bersten voll. Hier würde ich Touristen mit Kindern doch eher zu einer Fahrt mit einem Collectivo, einer Art Sammeltaxi, oder einem Taxi raten. Touristen, die einen Ausflug bei einer örtlichen Travelagentur buchen oder an den jeweiligen Etappenzielen ein Auto mieten , betrifft dies alles aber ohnehin nicht. Für einen geringen Aufpreis gibt es bei den Autvermietern auch Kindersitze.

Welche Ausflüge kann ich mit dem Kind unternehmen und welche sind dafür weniger geeignet?

Die Frage ist leicht beantwortet: Im Großen und Ganzen solche, die man auch in Europa mit dem Kind unternehmen würde. Wem es also nicht zu beschwerlich ist, sein Kind in der Babytrage den Berg hochzuschleppen, kann dies auch hier tun. Vielleicht mit einer Ausnahme: Die Höhe, in der man sich vor allem im Norden Chiles aufhalten wird.
Leider gibt es zu wenig Studien darüber, was die Höhenverträglichkeit von Babies betrifft. Im Allgemeinen aber heißt es, dass Kleinkinder bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr nicht für längere Zeit in Höhen über 2500 m gebracht werden sollten, was aber nicht heißt, dass ein beispielsweise 16 Monate altes Baby dies nicht vollkommen ohne irgendwelche Anzeichen von Höhenkrankheit überstehen würde. Kurzzeitig gelten Höhen bis zu 3500 m als unproblematisch.
Aber es ist halt ein erhöhtes Restrisiko vorhanden. Einen Kinderarzt sollte man vor Reiseantritt auf alle Fälle konsultieren.

Wie sieht es mit den Restaurants und Unterkünften aus?

Die Chilenen sind sehr kinderliebend. In den Restaurants wird einem meist ein Kinderhochsitz zum Tisch beigestellt, wenn man danach fragt. Und wenn das Kind einmal ein bisschen Lärm machen sollte, regt das hier niemanden auf. Ich selbst betreibe eine Hosteria im Süden Chiles. Für Gäste mit Kleinkindern, die nicht mehr im Elternbett schlafen, wird einfach ein zusätzliches Gitterbett ins Hotelzimmer gestellt. Dieser Service ist bei uns, wie auch bei einigen anderen Hotelunterkünften, gratis. Wieder andere verrechnen dafür vielleicht einen geringen Aufpreis.

links: Am Salar de Atacama

oben: Hosteria Outsider

rechts: Am Vulkan Osorno

© Arvid Puschnig

Ihr preiswertes gemütliches Urlaubsdomizil, Hosteria Outsider, Arvid Puschnig, San Bernardo 318, Puerto Varas, Chile, Tel. 0056 (0)65 2231056   Hier geht's zur Startseite von www.chilereisen.at, ein kleiner Online-Reiseführer für Ihre Chilereise