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Ein Tag auf See

Nicht nur wir waren gespannt auf die heutige Show, die man sich lt. Freestyle Daily auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Man versprach die „unglaublichen argentinischen Gauchos." Das Theater war schon zur ersten Vorstellung um halb acht voll besetzt. Zunächst hörten wir wie allabendlich den Hinweis: „Blitzlichtfotos sowie Ton- und Videomitschnitte der Show sind nicht erlaubt." Dann eröffneten zwei Gauchos die Show mit Trommelwirbeln und einem rasanten Tanz in ihren malerischen roten Ponchos. Sie posierten eine Weile vor der Leinwand im Hintergrund, auf der nun Lichtbilder gezeigt wurden. Man sah Pferde, Steigbügel, Lassos, Cowboystiefel mit Sporen, und die Zuschauer warteten gespannt auf den Beginn der Show. Pfiffe ertönten schließlich, die Leute protestierten. Als die beiden Gauchos dann versuchten, die Menschen irgendwie zu unterhalten, gingen wir doch lieber zu Loa und Piero tanzen. Man sieht, neben hervorragenden Darbietungen wie die argentinische Folkloreshow in Ushuaia oder die Tänze von Andre und Francine gab es auch gelegentlich absolute Flops. Aber wir waren sowieso lieber beim Norwegian Dream Showorchester oder bei Loa und Piero.

Puerto Madryn

Beim Verlassen des Schiffes zu einem Landausflug spielte sich fast immer das Gleiche ab: Unsere Gruppe versammelte sich im Casino. Gewöhnlich kam dann die Lautsprecherdurchsage: „Wir müssen auf die Genehmigung der örtlichen Behörden warten, ehe wir das Schiff verlassen können." Und die örtlichen Behörden hatten oft viel Zeit. Man stand sich dann fast die Beine in den Bauch oder ließ sich rund um die Spieltische im Casino nieder. Kolja verteilte in der Zwischenzeit die Nummern für den Bus. Wenn dann endlich die Erlaubnis zum Aufbruch gegeben wurde, stürmten wir von Deck 10 hinunter zu Deck 4, wo entweder die Tenderboote oder, wie heute, die Ausflugsbusse auf uns warteten. 

Puerto Madryn, für die Bewohner von Buenos Aires ein beliebter Badeort, liegt am Golfo Nuevo. Die Stadt ist aber vor allen Dingen Ausgangspunkt für Fahrten in das Naturschutzgebiet der Halbinsel Valdés, unserem heutigen Ziel. Es war eine ziemlich lange Fahrt über die Landenge „Isthmo C. Ameghino" bis zu dem touristischen Zentrum mit einem erstaunlich modernen Museum, dessen absolutes Glanzstück ein riesiges Walskelett ist. Von einem Aussichtsturm blickt man zum Strand und über die karge Landschaft. Ein großer Teil der Halbinsel wurde zum Naturschutzgebiet erklärt, der Rest gehört den Schafzüchtern, deren ausgedehnte Farmen nur durch einen leichten Drahtzaun begrenzt werden. Neben Schafen bevölkerten auch Vicuñas die Weiden. Für sie gelten keine Zäune, und sie sind von den Farmern auch gar nicht so gerne gesehen, weil sie das Trinkwasserangebot für das Nutzvieh ebenfalls schätzen. Die großen Valdés-Hasen konnten wir nicht beobachten, ebensowenig wie Gürteltiere. 

Aber wir wollten ja vor allen Dingen die Seelöwen, Robben und See- Elefanten sehen, die man von einigen Aussichtspunkten gut beobachten konnte. Wir Menschen mussten verständlicherweise auf den ausgewiesenen Wegen oben auf der Böschung bleiben. Wir sahen die Kolosse faul am Strand liegen. Sie hielten wohl allesamt gerade ihr Mittagsschläfchen. Die Reiseleiterin erklärte, dass die Tiere sich um diese Jahreszeit am Strand häuten. Bisher war mir dies nur von im Wachstum befindlichen Insekten und von Schlangen bekannt. Aber Google bestätigt diese erstaunliche Tatsache.

 

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© Text und Fotos: Karlheinz und Edith Rompf -© Web: Arvid Puschnig, Hosteria Outsider, Puerto Varas, Chile