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Puerto Montt

Heute gab es den ersten Landausflug. Die Tour über Puerto Montt zum Llanquihue-See sollte sofort nach dem Anlegen des Schiffes um 8 Uhr morgens beginnen. Treffpunkt der Reisegruppe war um 7.30 Uhr im Casino. Allerdings gab es erst ab 7 Uhr Frühstück, daher herrschten absolute Hektik und Chaos im Restaurant. Aber es wäre gar keine Eile nötig gewesen. Die Norwegian Dream hatte wegen des heftigen Seegangs und Gegenwindes in der Nacht Verspätung. Erst eine gute Stunde nach der vereinbarten Zeit brachte uns das Beiboot zum Hafen und damit zu unserem Bus Nr. 8. 

Reiseleiterin Ingrid informierte uns über Puerto Montt, das 1853 von deutschen Einwanderern gegründet wurde, die sich später am Llanquihue- See niederließen. Aus diesem Stützpunkt für die Kolonisation des Gebietes entwickelte sich im Laufe der Zeit eine Stadt, die durch Lachsaufzucht, den Export von Meeresfrüchten und Holz und neuerdings auch durch die zahlreichen Kreuzfahrtschiffe einen ungeheuren Aufschwung nahm. In einer weiten Bucht gelegen, wird Puerto Montt von der Küstenkordillere mit den Vulkanen Osorno und Calbuco umgeben. 

Wir nehmen zunächst die Route Nr. 5 nach Frutillar. Die Straße führt am Westufer des Sees entlang durch Mischwald und trockene Ginsterlandschaft. Der Ginster hatte sich vor einigen Tagen entzündet, der Brand hinterließ eine schwarze und immer noch rauchende Fläche, von Zeit zu Zeit unterbrochen von mageren Wiesen, auf denen Kühe grasten. Man sah gelegentlich kleine bunte Holzhäuser im Gelände stehen. 

Auch Frutillar, ein lebhafter Badeort am Llanquihue-See, wurde von Deutschen gegründet und ist eigentlich deutsch geblieben. Trotz der Reste des Valdivianischen Regenwaldes, die von der Universidad de Chile in Frutillar erhalten wurden und dem feinsandigen Strand mit Ausblick auf den Vulkan Osorno: Das Städtchen mit seinen malerischen Holzhäusern könnte im Schwarzwald liegen. Es gibt Bierstuben, Cafes bieten Schwarzwälder Kirschtorte und Kuchen (bzw. als Mehrzahl „Kuchenes") an, und es gibt jede Menge Andenkenläden. Auch im Freilichtmuseum „Museo de la Colonización Alemana" steht eine Schwarzwaldmühle mit riesigem Mühlrad, umgeben von weiteren Gebäuden aus der Gründerzeit und einem gepflegten Garten. Für die chilenischen Sommergäste ist das alles wohl sehr exotisch. 

     

 

Das Highlight der Tour waren allerdings die Petrohue-Falls oder Saltos de Petrohué im Nationalpark Pérez Rosales. Diese Region wurde durch die Eruptionen des Osorno geprägt. Ursprünglich waren die Seen Llanquihue und Todos los Santos miteinander verbunden, bis ein Lavastrom sie trennte. Dieses Lavafeld ist heute das Bett des Flusses Petrohue. Er durchschneidet bizarre schwarze Schichten, fließt in tiefgrüne Becken und bildet malerische Wasserfälle. 

Badebetrieb herrschte auch in Puerto Varas. Der Ort ist voller Hotels, Andenkenläden und Restaurants. Auf der Plaza de Armas spielte eine Künstlergruppe Panflötenmusik, und am Strand hatte man einen herrlichen Blick auf die malerische Kulisse der Vulkane Osorno und Calbuco.

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© Text und Fotos: Karlheinz und Edith Rompf -© Web: Arvid Puschnig, Hosteria Outsider, Puerto Varas, Chile