Gartenzwerge in Frutillar   

 Hotel Frau Holle, das Guten-Appetit-Restaurant, die Resindenz am See, die Handweberei Lindemann, Blumenhaus und Puppenstube und Gartenzwerge! Kleine, große, aus Porzellan, aus Plastik oder aus Stoff, wie hier vor einem Restaurant an der Uferpromenade in Frutillar. Man gibt sich deutsch in dem kleinen Städtchen am Westufer des Llanquihue-Sees im Süden Chiles. Und was gehört nun mal in einen richtigen schönen deutschen Garten? Erraten! Ein Gartenzwerg! Hier gibt es noch den braven, den artigen, den rechtschaffenen, den mit der deutschen Zipfelmütze, - eben den richtigen. Nicht so einen mit der heruntergelassenen Hose oder einen, der dem Nachbarn den Stinkefinger zeigt. Hier darf so ein Gartenzwerg noch sein, was er eigentlich ist und schon immer war. Kitsch pur! Aber auch ein Stück deutscher Kultur.
 Man könnte sich in einem Schwarzwalddorf der Fünfzigerjahre wähnen, wären da nicht die beiden Vulkane Osorno und Puntiagudo am gegenüberliegenden Seeufer. Kuchen, manchmal liest man auch "Kujen" (ausgesprochen "kuchen"), Strudel (ausgesprochen, wie man es schreibt: "strudel" und nicht "schtrudl" und Streusel (gemeint ist natürlich Streuselkuchen, Aussprache wieder wie  vorher beschrieben) gibt es hier zum Nachmittagskaffee überall.

 Einen Halbtagesausflug nach Frutillar Bajo kann man von Puerto Varas aus leicht auf eigene Faust unternehmen. Öffentliche Busse verkehren etwa alle halbe Stunde dorthin.